Ein Gedicht zum Geburtstag schreiben

Ein Gedicht zum Geburtstag, ist immer eine hübsche Sache, gerade weil es etwas wirklich persönliches sein kann.  Genau aus diesem Grund möchte ich hier auch keine 0815 Vorlagen bieten, sondern lieber Denkanstöße und Hilfen liefern.

Über wen schreibe ich?

Ein guter Ansatz ist es, sich Gedanken über die Person zu machen, der man etwas dichten möchte:

  • Was hat sie für Charaktereigenschaften? Was mag ich am ihr am liebsten?
  • Was sind ihre Hobbys?
  • Was hat sie schon für herausragende, oder peinliche Sachen gemacht?
  • Was verbindet mich besonders mit ihr?
  • An welche Situationen mit ihr, erinnere ich mich besonders gerne?

Am besten macht man sich eine Stichpunktliste. Dann fängt man auch schon gleich an zu reimen. Das ist eigentlich gar nicht so schwer, wie es sich vielleicht anfühlen mag. Weil wir ja kein poetisches Meisterwerk verfassen wollen, sondern eher etwas zum Schmunzeln, für zwischendurch, eignet sich am ehesten ein vierzeiliges Reimschema. a/b/a/b kommt meistens sehr gut an, weil es sich einfach merken lässt, und kein Zuhörer lange überlegen muss, um heraus zu finden, dass es sich um ein Gedicht handelt.

Ein Beispiel für ein Gedicht

Sagen wir es geht um Erwin, auf unserer Liste steht unter anderem „Frauenheld, gut aussehend, geht gerne aus und kann tanzen“. Also hätten wir in der ersten Strophe gerne sowas wie:

  • Erwin sieht gut aus
  • geht gern aus
  • ist ein Frauenheld
  • und tanzt gut

Natürlich reimt sich da noch gar nichts. Jetzt suchen wir uns Synonyme, irgendetwas, dass sich vielleicht reimen könnte:

gut aussehen = hübsch = fesch = schick
ausgehen = weg gehen = Party machen
Frauenheld = Macho = Stecher = Obermakker
tanzen = grooven = abdancen = rumzappeln

Bei der Suche nach Synonymen sollte man immer darauf achten, was der Betreffende verträgt. Für den Einen kann „Macho“ sogar ein Kompliment sein, wogegen es für einen Anderen eine schwere Beleidigung darstellt. Ein Geburtstagsgedicht soll lustig sein, aber niemanden verletzen. Im Zweifelsfall sollte man sich immer gegen eine Vokabel entscheiden, die eventuell Missfallen verursachen könnte.
Nun in unserem Fall ist Erwin recht dickhäutig, das heißt, die Nettiquette interessiert uns erst Mal weniger. Wir suchen uns jetzt aus den neuen Synonymen welche aus, die das sagen was wir möchten, und sich reimen:

Der Erwin ist ein Fescher
und geht sehr gerne aus
Der Erwin ist ein Stecher
und tanzen kann er auch

Wie man sieht habe ich mich hier in zwei Zeilen einer noch anderen Methode bedient, den Füllwörtern. Auch so etwas kann sehr nützlich sein, wenn man es auch nicht unbedingt überstrapazieren sollte.

Was ist a/b/a/b?

Das bedeutet nichts anderes, als dass sich die erste Zeile auf die Dritte, und die zweite Zeile auf die Vierte reimt:

Vater
Mutter
Pater
Kutter

Außerdem müssen die Wörter sich nicht immer perfekt reimen, obwohl es dem Gedicht gut tut, wenn in jeder Strophe mindestens zwei Zeilen sehr gut passen. Gleiches gilt für das Versmaß, bzw. die Anzahl der Silben in einer Zeile. Denn was ein einprägsames Gedicht ausmacht, ist wenn die Melodie stimmt. Dazu müssen nicht Mal die Silbenzahlen in allen Zeilen übereinstimmen, es geht hauptsächlich darum, dass die Melodie in jeder Strophe gleich bleibt.